Mittwoch, 21. Juli 2010

Mein Barcelona - ABC

Aqua: In Barcelona ist es üblich, "Aqua sin gas" zu trinken - also habe ich mich diesen Gewohnheiten gebeugt und trinke seit knapp 3 Monaten Wasser ohne Gas. Zu Beginn fühlte es sich an, als würde ich geschmackloses Kranwasser trinken, aber inzwischen bevorzuge ich diese Art des Mineralwassers und greife, wenn mir nach Kohlensäure ist, nach Sekt oder Bier ;-)


Bus: Tagtäglich fahre ich mit dem Bus zur Arbeit. Zuerst muss man dem Busfahrer von der Haltestelle aus ein Zeichen geben, dass man mit dieser Linie fahren möchte. Falls niemand der Fahrgäste aus dem Bus aussteigen möchte und sich niemand von der Haltestelle aus meldet, kann es passieren, dass der Bus an einem vorbei fährt (Ist mir noch nicht passiert!). Die vordere Tür ist ausschließlich zum Einstieg gedacht und die anderen Türen für das Verlassen des Busses. Jeder vorne eingestiegene Fahrgast entwertet sein Ticket an einem kleinen Automaten hinter dem Fahrer - auch ich, obwohl ich ein Monatsticket besitze. Bis jetzt konnte ich noch keinen beim Schwarzfahren beobachten - traut sich vielleicht niemand, da es sonst die gesamten Fahrgäste sähen.



Compañeras de mi Piso: Ich habe großes Glück mit meinen Mitbewohnerinnen, denn wir verstehen uns super. Klare Regeln in Form von einer Gemeinschaftskasse und einem Putzplan (hält sich nur keiner dran) wurden aufgestellt und das Zusammenleben klappt hervorragend. Die Spülmaschine wird jeden zweiten Tag angeschmissen und der Musiksender läuft rund um die Uhr. Abends treffen wir uns im Wohnzimmer, um über den Tag zu quatschen oder gemeinsam eine Laptoprunde abzuhalten. Momentan sind wir drei Deutsche, eine Niederländerin + ein Freund aus Holland, zwei Mädels aus Deutschland, die für 2 Wochen zu Besuch sind und noch eine weitere Freundin, die für zwei Tage aufgrund eines Vorstellungsgespräches gestern angereist ist. Somit ist die Bude mit 8 Mann voll :-)

Deutsche Bank: 100m von meiner Wohnung entfernt befindet sich eine Deutsche Bank, an der ich stets kostenlos mit meiner Kreditkarte mein Geld abhebe. Meine Kreditkarte lasse ich zu Hause, damit sie mir nicht gestohlen werden kann. Zum Glück habe ich mir vor meiner Abreise eine Kreditkarte beantragt. Ansonsten müsste ich wie eine meiner Mitbewohnerinnen Gebühren in Höhe von 4-7 € zahlen.
Essen: Ich bemühe mich, jeden Tag zu kochen und nicht eine Imbissbude oder ein Restaurant aufzusuchen. Meistens koche ich für zwei Tage und ab und an wird mit den anderen Mädels auch mal zusammen in der Küche gezaubert. Allerdings gestaltet sich das etwas schwierig, da unsere Küche sehr schmal und klein ist!


Fußweg: "A pie - zu Fuß" lautet mein Motto hier. Ich lege die größten Strecken zu Fuß zurück. Mittlerweile ist es angenehmer, ein Stück zu laufen, als mehrere Minuten in der stickigen und heißen Metro zu warten.

Handy: Ich bin direkt mit zwei Handys im Gepäck in Barcelona angekommen. Eines davon ist mein deutsches Handy und das Ältere wurde zu meinem Spanischen umfunktioniert. Im Telefonladen brauchte ich damals zwei Mitarbeiter und zwei weitere Probetelefone, bis mein Handy endlich Empfang angezeigen wollte. Seitdem läuft es einwandfrei und ohne Handy wäre ich auch hier in Spanien aufgeschmissen!

Italiener: Zu meinem Bekanntenkreis gehörte eine Truppe von Italienern, die hier ein Kinderprojekt unterstützt haben. Sie konnten kaum ein Wort Englisch und wir unterhielten uns in gebrochenem Spanisch. Dabei waren sie klar im Vorteil, da italienisch und spanisch (dazu kommt noch französisch) sich noch ähnlicher sind als deutsch und holländisch.




Letztes Wochenende sind sie nach 3 Monaten abgereist.

Jamón: Dazu lässt sich nicht viel schreiben: Hier gibt es eine große Auswahl an Schinkensorten (trotzdem bleibe ich meinem Käse + Marmelade auf dem Frühstücksbrot treu). Hmm....

Katalonien: Laut den Menschen in Katalonien sollte diese autonome Gemeinschaft mit Hauptstadt Barcelona ein eigenständiges Land werden. Die Einwohner fühlen sich nicht wie Spanier, nein, sie sind Katalanen (Das habe ich schon öfters zu spüren bekommen: Ich frage Passanten auf der Strasse auf Spanisch nach dem Weg und kriege eine Antwort in Katalan...). Deswegen war ich, als die Spanier Weltmeister geworden sind, zum Feiern in der falschen Stadt. Allerdings stand diese Stadt im Juni Kopf, als der FC Barca spanischer Meister geworden ist!
Los ladrones - die Taschendiebe. Davon gibt es hier viele. Zu Beginn war es sehr ungewohnt, denn in Wuppertal trage ich meine Handtasche grundsätzlich nach hinten geklemmt und manchmal sogar offen. Hier ist das UNDENKBAR oder eher DUMM! Eine Fahrt in der Metro - und all meine Wertgegenstände hätten innerhalb kürzester Zeit den Besitzer gewechselt. Meine Tasche ist IMMER geschlossen und hängt mir nach vorne. Bis jetzt wurde von mir noch nichts gestohlen. Aber in meinem Freundeskreis hat es schon den einen oder anderen (erfolgreichen) Versuch gegeben.
Müll: Unsere Abfälle bringen wir jeden Tag in Supermarkttüten (um das Geld für Müllbeutel zu sparen - die Supermarkttüten sind kostenlos) aus der Wohnung runter zu den Containern, die 10m neben unserer Eingangstür stehen. Diese Container werden jede Nacht pünktlich um halb 1 unterhalb meiner offenen Balkontür geleert. Inzwischen nehme ich es nicht mehr wahr und war deswegen auch sehr überrascht, als mich am Dienstag Morgen der Besuch aus Deutschland nach diesen lauten Geräuschen in der Nacht fragte. Nachdem ich die tägliche Leerung erwähnt habe, sah ich nur noch schockierte Gesichter ;-)





Oliven - Die habe ich neu für mich entdeckt. Hmm, grüne Oliven und dazu Salami! Wer hätte gedacht, dass diese Kombination schmackhaft ist?

Pakis - Man kann nicht mit, aber auch nicht ohne! Damit meine ich die "Verkäufer", die von "CervezaColaAquaBeer", Tüchern, Kleidern, Tattoos am Strand bis über Fächer, Taschen, Sonnenbrillen an Straßenecken ihren kleinen Handel betreiben. Geht dir nachts das Bier in der Stadt aus, so zaubert dir ein Paki aus seiner Plastiktüte direkt ein neues, gekühltes hervor.



Rebajas - Das Wort, bei dem das Herz jeder Frau schneller schlägt: Schlussverkauf!! Vor 3 Wochen begann diese Zeit. Auf die ohnehin schon sehr günstige Kleidung kommen nochmal Rabatte bis zu 70% hinzu! Wie könnt ich da zum Strand gehen? ;-)

Sightseeing: Inzwischen war ich bereits an interessanten Winkeln und Orten dieser Stadt und konnte die verschiedensten Eindrücke sammeln. Bei Weitem habe ich noch nicht alles besucht und gesehen, aber die Sehenswürdigkeiten, die für mich persönlich wichtig sind, habe ich bereits mit einem Häkchen versehen. Die verschiedenen Parkanlagen beeindrucken mich am meisten. Kein Park spiegelt sich in einem Anderen wider. Sie sind gepflegt, grün und ein Ort, an dem man die Großstadt hinter sich lassen kann.



Tomatensoße: In allen Regalen der Supermärkte findet man hier viele verschiedene Soßenarten. Allerdings NUR Variationen der Tomatensoße. Es gibt keine Maggifixsoßentüten oder Bratensoßen. Deswegen wurden meine Besuche dazu genötigt, ein paar ihrer Klamotten aus dem Koffer auszuräumen und mir stattdessen Maggifixtüten mitzubringen.


Verkehr: Die Spanier fahren wie die gesengten Säue!!! Großen Anteil am Straßenverkehr haben die Rollerfahrer. Jedes Mal, wenn sich vor einem Mopedfahrer auf der Strasse eine kleine Lücke öffnet, wird sofort hinein gehuscht! Die großen Strassen besitzen bis zu fünf Spuren, jedoch sind in den Kreisverkehren KEINE Linien eingezeichnet und jeder muss für sich selbst schauen, wie er dort wieder heil herausfindet! Die kleineren Straßen sind Einbahnstraßen. Sobald die "Gran Via" verlassen wurde, geht es nur noch in eine Richtung. Nachts schalten die Ampeln automatisch auf Rot, auch wenn weit und breit kein Fußgänger zu sehen ist.
Hier möchte ich nicht auf ein Auto angewiesen sein!


Zukunft: Nicht mehr lange, und Deutschland hat mich wieder! Mir hat dieser kleine Ausflug in die spanische Welt sehr gut gefallen, allerdings freue ich mich wieder auf meine deutsche Heimat! Hier den Rest meines Lebens zu verbringen, kommt für mich nicht in Frage, obwohl ich die Stadt mit ihren Bewohnern sehr lieb gewonnen habe, neue Freundschaften schließen und eine Menge Erfahrungen sammeln konnte!







Donnerstag, 10. Juni 2010

Lang ist es her,....

... deswegen nur ein kurzer Abriss von meinem zweiten Juniwochenende, als ich meinen zweiten Besuch aus Deutschland empfing:




meine ältere Schwester Kathrin.



Den Samstag verbrachten wir mit Freunden am Strand, genossen die Sonne und spielten Volleyball.




Abends besuchten wir mit Kai und Michèle die Fountain Show.














Am Sonntag ging es zuerst Richtung Strand,





anschließend trafen wir uns in einem Irish Pub und feuerten die Deutschen gegen Australien zu ihrem ersten Sieg an.






Da es am Montag wie aus Eimern regnete,besichtigten wir nur die Innenstadt von Barcelona.



(Eines der Gaudi Häuser)


Inzwischen ist Friedel, der mich 2 Wochen besucht hat, schon wieder zurück nach Deutschland und jetzt versuche ich mir die Zeit zu nehmen, die letzten Wochen hier in meinem Blog Revue passieren zu lassen.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Fri - Fra - Friedelchen!!

Am Freitag gegen 17.30h kam mein erster Besuch am Hauptbahnhof Sants hier in Barcelona an.



Friedel =)


Nachdem er sein Handgepäck!! verstaut hatte, ging es mit Michèle und weiteren Freunden ins "El gato negro" (dt. die schwarze Katze) und dort verbrachten wir einen lustigen Abend mit Bier und Riesencocktails.






[v.r.n.l. Mickael (Franzose), Michèle, Albenc (Italiener), Friedel (Herkunft unbekannt), ich und Pauline]









Am Samstag schliefen wir zwei lange,

kochten zum Frühstück ein Mittagessen,...



... und besuchten den nur 10 Fußminuten entfernten Strand Poblenou.

Leider war das Wetter an diesem Tag nicht gut - aber keine Sorge, es war der EINZIGE Tag :-)

Abends trafen wir uns in einer Bar, um das Champions League Finalspiel (Bayern - Inter) zu sehen. Insgesamt waren wir drei Deutsche gegen vier Italiener (Holländer und Franzosen verhielten sich unparteiisch). Wir hatten also von Anfang an keine Chance ;)




Die Laune nach dem Spiel ;-) ...





... verbesserte sich aber schnell wieder.


Am Sonntag ging es nach Barceloneta an den Strand.



Wir Ölsardinen!!




Leider waren wir nicht die einzigen Wassertiere am Strand :-(








Kai, deutsches Wassertier










Die "Badehose" des rechten Mannes bedarf eines genaueren Blickes!






Port Olimpic






Einen Sonntag Abend darf man nicht ungenutzt lassen und deswegen fanden wir uns spontan in einer Disko wieder.









*ohne Worte*





*auch ohne Worte* ;-)







Am Montag fuhren Friedel und ich mit dem Zug nach Sitges und verbrachten dort einen schönen Tag. Sitges ist ein kleines 25.000-Seelen-Städtchen ca. 35 Kilometer südwestlich von Barcelona gelegen.

















Abends, zurück in Barcelona, wurde ich von Friedel als nachträgliches Geburtstagsgeschenk zum Essen beim Mexikaner mit anschließendem Mojito trinken ausgeführt. Hmmm.





Unser kleiner Verdauungsspaziergang danach endete auf einem Kinderspielplatz.











Nach einem ausgiebigen Frühstück am Dienstag besichtigten wir zwei zuerst den Parc Güell.

Als kleine Info (da mir der Park sehr gut gefallen hat):

Der Park war eine Auftragsarbeit für den Industriellen Eusebi Güell. Dieser war von den englischen Gartenanlagen sehr beeindruckt und wollte eine solche auch in Barcelona haben. Antoni Gaudí plante daraufhin eine Gartenstadt mit über 60 Villen. Zur Finanzierung sollten diese schon im Vorfeld verkauft werden. Das Vorhaben scheiterte, und es wurden nur zwei Parzellen verkauft, so dass der Park wegen fehlender Mittel nicht fertiggestellt werden konnte. Es wurden nur drei Häuser gebaut: das Wohnhaus der Familie Güell, heute eine Schule, das Wohnhaus Gaudís, heute ein Museum, und das Wohnhaus eines befreundeten Architekten, das noch heute bewohnt ist.

Gaudí achtete bei der Anlage des Parks nicht nur auf umweltgerechtes, sondern auch auf kostengünstiges Bauen: Er verzichtete auf große Erdbewegungen und passte seine Pläne dem hügeligen Terrain an. Dabei verwendete er Stützmauern und Terrassen. Diese fügen sich durch ihre organischen Formen einzigartig ins Gelände ein und vermitteln den Eindruck absoluter Natürlichkeit. Die benötigten Materialien fand der Baumeister auf dem Gelände selbst. Für die vielen Mosaike verwendete er Abfälle der nahen Keramikfabriken.















Blick über Barcelona. Es sind zu sehen:

Torre Agbar, la Sagrada Familia, das W-Hotel uvm.








Da uns dieser Park gefallen hat, ging es im Anschluss zum Parc de la Ciutadella. Der Park ist eine recht idyllische und sicher die grünste Oase inmitten der Millionenstadt. Er lädt zum Entspannen und zur Erholung ein.
Gestaltet wurde der Park federführend von Josep Fontsère, der junge und damals noch unbekannte Architekt Antoni Gaudí unterstützte ihn bei der Gestaltung des Wasserfalls "Cascada" (s.o.). Gaudí verewigte sich am Brunnen, welcher sich am See befindet. Das Wasserbecken vor dem Brunnen wird von steinernen geflügelten Drachen bewacht, einer Figur, die man recht häufig bei Werken von Gaudí findet.




















Ein Bett aus Rosen,

wer wünscht sich das nicht?



Am Mittwoch hieß es Abschied nehmen, aber der nächste Besuch ist geplant und die Flüge sind bereits gebucht :-)